Besonders wichtig ist die Art der Vertragspartner. Es macht einen Unterschied, ob der Vertrag zwischen Privatpersonen oder zwischen Privatpersonen und gewerbsmäßig tätigen Personen geschlossen wird. Wer ein Fahrrad gewerbsmäßig kauft oder verkauft, muss kein Fahrradhändler sein. Die einzige Bedingung, die jemanden als Unternehmer kennzeichnet, ist die Tatsache, dass dieser im Rahmen seiner gewerblichen Tätigkeit agiert. Dies könne ebenso selbstständige oder Freiberufler jeder Art sein.
Formen für Kaufverträge gibt es viele, doch die, die wir tagtäglich gebrauchen, sind meistens die mündlichen. Das einfachste Beispiel ist der Einkauf im Supermarkt. Der Kunde legt eine sogenannte Willenserklärung ab, indem er das Produkt auf das Fließband legt und der Verkäufer, in diesem Fall der Kassierer, nimmt das Angebot an, indem er die Ware scannt. Anders als bei Kaufentscheidungen bei Ware mit so geringen Werten ist das Bedürfnis nach einer Absicherung von beiden Vertragspartnern beim Handel von hochwertiger Ware wie teuren Fahrrädern ungleich größer. Lediglich dem Verkäufer ein Bündel Scheine in die Hand zu drücken und das Fahrrad in Empfang nehmen, reicht meistens nicht aus. Ein schriftlich festgehaltener Vertrag mit den namentlich genannten Vertragspartnern und allen Bedingungen, die damit verbunden sind, ist gerade beim Ankauf von gebrauchten Fahrrädern eine gute Hilfe und sinnvoll.
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass bei einem Kauf eines gebrauchten Fahrrads immer ein Kaufvertrag geschlossen wird, auch wenn dies nicht explizit schriftlich festgehalten wird. Dies ist geregelt durch § 422 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Dort wird erläutert, welche Pflichten der Käufer und Verkäufer erfüllen muss. Allerdings gibt es keine Angaben darüber, welche Form dies haben sollte. Ein gutes Argument für eine schriftliche Festsetzung der Bedingungen und Sachverhalte ist vor allem, dass man hier alles festhalten kann. Angefangen bei den beteiligten Personen, dem Modell und all seinen Eigenschaften sowie dem Preis, der vereinbart wurde. Kommt es nach dem Verkauf zu Problemen mit dem Rad durch eventuell verschwiegene Mängel, so gilt der vorher ausgefüllte Vertrag als Nachweis, welche Mängel bereits bei der Übergabe bekannt waren und wer dir das Fahrrad verkauft hat. Alle vorher aufgeführten Punkte sind die Grundlage für eventuell auftretende Gewährleistungsfälle. Ein Anspruch auf Gewährleistung hast du auch beim Handel mit einer Privatperson, wenn der Verkäufe dies nicht im Vorfeld explizit ausgeschlossen hat. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherstellung eines Eigentumsnachweises durch den Kaufvertrag. Dadurch, dass der Verkäufer mit seiner Unterschrift erklärt, dass er der gesetzmäßige Eigentümer ist, kannst du sichergehen, dass du kein gestohlenes Fahrrad kaufst und außerdem nachweisen, dass du das Fahrrad nicht gestohlen hast. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass du beweisen musst, dass du das Fahrrad auf legalem Wege erworben hast, da es vom ursprünglichen Besitzer als gestohlen gemeldet wurde. Falls sich herausstellt, dass der Verkäufer nicht der Eigentümer war, sondern ein Dieb, musst du das Rad zwar trotzdem zurückgeben, aber erhältst keine Anzeige und kannst Schadensersatz vom Verkäufer fordern. Daher ist es besonders wichtig, bei einem Kauf oder Verkauf eines Rades immer die Rahmennummer mit in den Vertrag hineinzuschreiben.
Damit bei deinem nächsten Kaufvertrag Fahrrad also alles Wichtige enthalten ist, geben wir dir hiermit einen Leitfaden. Fangen wir bei den naheliegendsten Daten an, den Eigenschaften des Rades. Es sollte genau vermerkt werden, um welche Marke und welches Modell es geht, um es in Kategorien einteilen zu können. Du kannst natürlich auch ein Foto anheften, das ist nie verkehrt. Es sollte außerdem der Jahrgang und die Farbe aufgeführt werden. Mit am wichtigsten ist natürlich die Rahmennummer. Sie gilt als Identifikationsnummer, um das Fahrrad eineindeutig zuzuordnen und zu identifizieren beziehungsweise wiederzufinden. Es gibt inzwischen mehrere Websites, auf denen man sein gestohlenes Rad anzeigen lassen kann. Dies dient als Register und als Überblick für Fahrraddiebstähle in Deutschland. Um nur ein paar (zwei) zu nennen:
Falls dir die Rahmennummer noch nie aufgefallen ist, findest du sie am Rahmen beziehungsweise Sitz, Rohr, am Lenkerkopf, am Tretlager oder an der Radaufhängung. Sie kann eingestanzt, graviert oder nur als Sticker aufgebracht sein. Die Rahmennummer kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden und setzt sich aus Zahlen und Buchstaben zusammen. Hier gibt es, anders als bei Kraftfahrzeugen, keine Vorschrift. Ein weiterer nützlicher Tipp ist es, das Fahrrad zu codieren. Dies kannst du schnell und einfach der Polizei durchführen lassen. Codierte Fahrräder werden weniger gern geklaut, da sie durch die Codierung schwerer zu verkaufen sind. Die Codierung kann somit unter Umständen als schwacher Diebstahlschutz angesehen werden. Als zusätzliche Angaben ist es ratsame, den Zustand des Rades festzuhalten. Entweder grob oder detailliert kann festgehalten werden, wenn es Auffälligkeiten gibt. So geht man sicher, dass im Falle eines schwerwiegenden Mangels eventuelle Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden können. Als drittes der wichtigen Themen ist festzuhalten, wer die Vertragsparteien sind. Volle Auflistung aller persönlichen Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer sowie auch die Ausweisnummer sollten notiert werden. Du kannst dir einen individuellen Kaufvertrag Fahrrad privat selbst zusammen stellen oder dir von offizieller Stelle einen Mustervertrag als PDF herunterladen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wir empfehlen auf jeden Fall alle Vertragsinhalte sehr genau zu prüfen und wenn nötig zu ergänzen.
Alle Punkte, die oben aufgelistet sind, sollte auch noch mal praktisch überprüft werden. Attestiert dir der Verkäufer ein einwandfreies Modell, so solltest du dies mit deinen eigenen Augen sehr genau nachprüfen. Führe eine Probefahrt durch und teste alle Funktionen des Rades. Sollte ein Mangel auftauchen, so sollte dies im Vertrag vermerkt werden oder im schlimmsten Fall eine Preisanpassung mit sich führen. Als Verkäufer ist es ratsam, für die Dauer der Probefahrt einen Pfand einzufordern, der garantiert, dass der Käufer wieder mit dem Rad auftaucht. Dem Käufer ist zu raten, dass die Probefahrt nicht nur sporadisch auf der Straße durchgeführt wird, sondern auch etwas ausgiebiger gestaltet werden kann, zum Beispiel mit einer Fahrt um den Block oder noch weiter, wenn möglich, mit Anstiegen und unterschiedlichstem Untergrund. Sollte dir bei der Probefahrt etwas komisch vorkommen, kannst du das Ganze natürlich auch abbrechen.
Die Art und Weise der Geldübergabe ist nicht besonders wichtig. Besonders darauf achten sollte man hingegen, dass man sich vom Verkäufer eine Quittung mit Datum unterschreiben lässt, die den gezahlten Geldbetrag ausweist.
Der Aufwand eines Fahrradverkaufs ist bei dem Verkauf an privat immer unverhältnismäßig höher als beim Verkauf an einen Händler. Dieser übernimmt den Großteil des Aufwandes und auch die Vertragsstellung. Du ersparst dir die Wartung und Reparatur vor dem Verkauf so wie den Transport, da Händler wie wir das Rad direkt bei dir zu Hause abholen können. Bist du daran interessiert, dir ein neues gebrauchtes Rad zu kaufen, so ist es ratsam, sich im Vorfeld umfassend im Internet zu informieren, welches Modell die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt. Hierzu ist das Internet ideal, da es nirgends so viele Erfahrungen, Meinungen und Tests gibt wie dort. Auch besondere Tipps von wahren Kennern lassen sich dort finden, die man durch eine einzelne Beratung bei einer Laden-Kette oder in Newslettern unter Umständen nicht erfahren hätte. Ein besonderer Tipp sind hierbei gebrauchte Bikes von Leihstationen. Zum Beispiel von Bikeparks. Diese tauschen ihre Flotte nach jeder Saison und gründlicher Wartung aus, sodass man dabei ein gutes Schnäppchen schlagen kann. Manche Städte und Gemeinden versteigern Fahrräder, die zu lange angeschlossen und deswegen entfernt werden mussten oder Bikes, die als Diebesgut beschlagnahmt wurden, aber ihren Besitzer nicht wieder fanden. Ist hier nichts für dich dabei, schau am besten bei einem Fahrradhändler deines Vertrauens vorbei. Dort kannst du mehrere Räder Probe fahren und erhältst unter Umständen eine gute Beratung.
Wann ist der richtige Moment, dein Fahrrad zu verkaufen? Wenn du das erste Mal daran denkst, denn der Wert sinkt kontinuierlich. Bei dem Verkauf deines Rades solltest du immer bedenken, dass die Inzahlungnahme beim Händler die schlechteste Variante ist, dein Rad zu Geld zu machen. Der Aufwand für dich ist recht groß und der Händler wird dir nur einen kleinen Rabatt auf dein neues Rad als Gegenleistung geben können. Die Methode mit dem geringsten Aufwand ist und bleibt der Verkauf online. Hier hast du die größte Reichweite und somit die höchste Wahrscheinlichkeit, einen Käufer zu finden, der an deinem Bike interessiert ist. Desto größer die Nachfrage, desto höher der Preis, den du für das Fahrrad erzielen kannst. Am sichersten ist der Verkauf an professionelle Händler, die sich allein auf den Ankauf von gebrauchten Rädern spezialisiert haben. Sie bringen einen sorgfältigen Kaufvertrag bereits mit, der alle Sicherheitslücken für beide Seiten schließt. Um den Transport musst du dir hier ebenso keine Gedanken machen, da das Bike direkt vor deiner Haustür geholt wird.
Ein ausführlicher Kaufvertrag sollte generell immer die Basis für den Verkauf eines Fahrrades sein. Der Fahrraddiebstahl in Deutschland boomt und wer bei eventuellen Rechtsfragen und im Streitfall abgesichert sein möchte, kommt um einen Kaufvertrag nicht herum. Bei der Übergabe der Ware sollte dieser in zweifacher Ausführung vorhanden sein, sodass beide Vertragsparteien eine Version mit allen Unterschriften erhalten.
Sind alle besonderen Merkmale des Fahrrades sowie Beschädigungen und Macken im Vertrag vermerkt und ist bei der Probefahrt kein weiterer Mangel aufgetreten, steht dem Verkauf nichts mehr im Wege. Folgende Dinge sollten bei der Übergabe der Ware und Unterzeichnung des Kaufvertrages mitgebracht werden.
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